cuno.health: Moderne Gesundheitsversorgung in der Fläche sichern und optimieren

Die medizinische Primär- und Chronikerversorgung wird in Deutschland traditionell durch ein vergleichsweise dichtes Netz niedergelassener Hausärzte sichergestellt. Beginnend in den eher ländlich geprägten Kommunen jenseits der – bei der jungen Generation beliebten – Großstädte zeichnet sich jedoch in immer mehr Regionen Deutschlands eine zunehmende Unterversorgung in der Primär- und Chronikerversorgung ab (siehe Abbildung 1), so dass für die verantwortlichen Lokalpolitiker und Krankenversicherungen (GKVen) sowie die zur Sicherstellung der Versorgung in der Fläche verpflichteten Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) bereits heute dringender Handlungsbedarf besteht, wie diverse diesbezügliche Kampagnen sowohl auf kommunaler, als auch auf Bundes- und Landesebene eindrücklich unterstreichen.

Abbildung 1: Hausärztlicher Versorgungsgrad in Prozent je Mittelbereich in 2021[1]

Dieser Handlungsbedarf wird in den kommenden Jahren aus diversen Gründen weiterhin stark ansteigen – und ihm wird zudem voraussichtlich nicht mehr alleine mit traditionellen Methoden erfolgreich zu begegnen sein (siehe Abbildung 2). Dabei spielen das zwischenzeitlich umgekehrte Geschlechterverhältnis und das gegenüber der Vorgeneration veränderte Berufsbild der nachrückenden Jungmediziner ebenso eine gewichtige Rolle wie veränderte Erwartungen an das eigene soziale Umfeld. Kombiniert mit einem gegenüber vorherigen Generationen deutlich reduzierten Arbeitszeitwunsch wird dadurch eine flächendeckende Primär- und Chronikerversorgung alleine durch „Hausärzte“ – insbesondere jenseits der beliebten Großstädte und Ballungsräume –zunehmend illusorisch.

Abbildung 2: Anzahl niedergelassener Ärzte in Deutschland nach Fachgebiet und Altersgruppe im Jahr 2021[2]

Während somit bereits 2023 ein spürbar reduziertes Versorgungsangebot in der Fläche besteht, entwickelt sich zugleich die Altersverteilung der Gesamtbevölkerung durch den Renteneintritt der „Babyboomer-Generation“ zunehmend in Richtung einer „Rentnerrepublik“. Da zudem in älteren Kohorten eine deutlich höhere Prävalenz chronischer Erkrankungen besteht (siehe Abbildung 3) und diese Krankheiten zugleich oftmals miteinander vergesellschaftet sind, steht einem reduzierten ärztlichen Versorgungsangebot absehbar eine deutlich steigende Anzahl (multiple) chronisch Erkrankter gegenüber.

Abbildung 3: Chronisch Kranke in Deutschland im Jahre 2020 (Datenbasis: GEDA 2020)[3]

Dabei konzentriert sich die steigende Anzahl chronisch Erkrankter aufgrund der erheblich höheren Konzentration jüngerer Menschen in den Großstädten (siehe Abbildung 4) stärker in den kleinen und mittelgroßen Gemeinden (unter 50.000 Einwohnern), als es deren Anteil von knapp 59 Prozent an der Gesamtbevölkerung vermuten ließe. Umgekehrt konzentriert sich der Hauptteil der Ärztinnen und Ärzte – ebenso wie die meisten Kliniken und Krankenhäuser – immer stärker in den 201 Städten mit über 50.000 Einwohnern. Daraus resultiert eine zunehmende, primär- und chronikerbezogene Unterversorgung jenseits der Ballungsgebiete.

Abbildung 4: Altersaufbau nach Ländergruppen 2021[4]

Diese Situation stellt eine erhebliche Herausforderung für die politisch Verantwortlichen insbesondere der dünner besiedelten Landkreise jenseits der (groß)städtischen Ballungsräume dar. Da dies bereits im Herbst 2021 absehbar war, hat die neue „Ampel-Koalition“ in ihren Koalitionsvertrag hierzu diverse Konzepte und Maßnahmen aufgenommen, die auch in Zukunft die wohnortnahe Gesundheitsversorgung in der Fläche nachhaltig absichern sollen. Dazu wird versprochen, die gesundheitsbezogene Versorgung der Bevölkerung – bezüglich Behandlung wie auch Prävention – zu stärken, indem innovative Versorgungsformen (Videosprechstunden, Telemonitoring und Telekonsile), bevölkerungsbezogene Versorgungsverträge (Gesundheitsregionen) und niedrigschwellige Angebote (z. B. „Gesundheitskioske“) sowie die (Wieder-)Einführung von Gemeindeschwestern in benachteiligten Kommunen und Stadtteilen unterstützt und diesbezüglich eventuell bestehende bürokratische Hürden abgebaut werden.[5]

cuno.health setzt auf diesem Versprechen des Koalitionsvertrages auf und bietet den politisch Verantwortlichen der Landkreise eine einfach umsetzbare Lösung für die Etablierung einer modernen, digital unterstützten Primär- und Chronikerversorgung auf Basis eines Mini.Clinic-Konzeptes, um kurzfristig die Prävention und Gesundheitsversorgung in der Fläche sicherzustellen. Dazu werden vor Ort speziell auf die medizinische Primär- und Chronikerversorgung zugeschnittene und mit agilen Teams aus Krankenschwestern und Arzthelferinnen besetzte Gesundheitskioske etabliert, deren Arbeit sowohl durch ein individuelles Telemonitoring als auch durch ärztliche Telekonsilstrukturen so skaliert wird, dass der ländliche Raum auf hohem medizinischem Qualitätsniveau nachhaltig gut versorgt wird.


[1] Quelle: https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/17016.php

[2] Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158994/umfrage/anzahl-niedergelassener-aerzte-nach-alter/

[3] Quelle: https://www.vimedi.com/blog/chronische-krankheiten/

[4] Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsvorausberechnung/begleitheft.html?nn=208696#veränderung

[5] Quelle: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/974430/1990812/1f422c60505b6a88f8f3b3b5b8720bd4/2021-12-10-koav2021-data.pdf?download=1